Hervorgehoben

TU Wien goes Land

Das Kisten-Team (c) Stefan Michalica

Für zwei Wochen ziehen wir, 23 Raumplaner*innen der Technischen Uni Wien, aufs Land mit dem Ziel, uns mit dem Landleben auseinanderzusetzen, Klischees aufzubrechen, Sichtweisen der Bewohner*innen kennenzulernen und um innovative Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Dafür fahren wir in den Norden von Deutschland in ein kleines Dorf namens Rüspel. Eigentlich ein Dorf wie jedes andere mit vielen Einfamilienhäusern, einen Bauernhof, ein Feuerwehrhaus, einen Schützenvereinshaus, einem Sportplatz und rund 250 Bewohner*innen.

Doch seit 2016 tut sich hier so richtig viel und kreative Ideen sprudeln nur so. Der YouTube Heimwerkerking Fynn Kliemann hat im Dorf den Lütten’s Hoff, ein ehemaliges Pferdegestüt, gekauft. Am Hof hat er ein Kreativprojekt namens „Kliemannsland“ gestartet wo er innovative Projekte umsetzt, Events veranstaltet, immer aber auch Rüspel im Blick hat und ganz nebenbei Raumplanung macht.

Genau dieser kreativen Stimmung kombiniert mit Tatendrang wollen wir uns anschließen und wohnen im Rahmen einer Lehrveranstaltung für zwei Wochen in Rüspel.

Die längste Tafel Rüspels

„36 Grad und es wird noch heißer…“ Aufgepasst, Sonnenschutz und Abkühlung sind heute Pflicht! Die Motivation für unser Rüspler Dorffest bleibt trotz Hitzehöhepunkt jedenfalls auf Top-Niveau…   

Dieser Donnerstag sollte in Rüspel der bisher heißeste Tag im Jahr werden. Der Wetterbericht vermeldete bis zu 38 Grad. Bemerkbar machte sich dies bereits früh am Morgen und so wechselte manch Campbewohner*in kurzerhand von der Zeltsauna an ein schattiges, kühleres Plätzchen irgendwo im Kliemannsland. Die „coolen Kids“ unter uns hatten sowieso bereits am Vorabend beschlossen, unter freiem Himmel zu übernachten. Nach der obligaten Stärkung durch ein – wie immer – ausgesprochen vielfältiges Frühstück und einer ersten Abkühlung am „Shower Tower“ starteten wir voller Energie und Vorfreude mit den Vorbereitungen für unser Dorffest am Abend – Codename: „Die längste Tafel Rüspels.“

„Die längste Tafel Rüspels“ (Spoiler: Es waren echt viele Leute da…)

Was wäre Arbeit ohne Arbeits(ein)teilung? Die Aufgabenmatrix war auch an diesem Donnerstag ein treuer Begleiter unseres Workflows. Ergänzt wurde sie heute zudem durch die Zuteilung von Aufgaben für die Festvorbereitung. So konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Die Kochcrew etwa hatte ein besonders ehrgeiziges Programm vor sich. „Eine Suppe ist aus raumplanerischer Sicht das optimalste Essen für Bürgerveranstaltungen“, so lautete zuvor in etwa der Ratschlag von Isabel zum Thema „Was werden wir kochen?“. Für das Fest wurden folglich etliche Liter an italienischer Minestrone zur Verköstigung der Gäste eingeplant. Dementsprechend intensiv gestaltete sich die Schnibbel-und-Schneide-Einheit am Vormittag, bei der unter anderem mehrere Kilos an Zwiebeln, Zucchinis und Karotten zerkleinert werden mussten. Zum Glück wurde das Kochteam um Petra und Gabriel dabei durch mehrere Helfer*innen unterstützt.

Minnestrone für so viele 100 Leute kochen braucht viel Schnipplerei

Das Deko-Team war ebenfalls bereits früh am Donnerstag damit beschäftigt, alles Notwendige für die Tischdeko, das Ambiente und die Lichtinstallationen am Abend vorzubereiten. Unter der Leitung von Mastermind Marion – einem Organisationstalent wie man es selten gesehen hat – wurden Blumen gepflückt, Gläser für Teelichter gestaltet sowie Lichterketten und Lampions zusammengetragen. Gleichzeitig war auch das Spiele-Team mit diversen Vorbereitungen beschäftigt. So wurde etwa ein eigenes Wikingerschach-Spiel für den Festabend gebastelt. Auch die Jungs von der Technik rund um Luca und Tom waren quasi im Dauereinsatz. Hinzu kamen natürlich noch etliche weitere wichtige Aufgaben, wie in den unteren drei Bildern zu sehen ist:

(von links nach rechts: Deko-Team am dekorieren der Tafel; der Aufbau der Tafel selbst; Blog aufhängen und Eis essen)

Katrin, unsere heutige Chefin vom Dienst, musste an diesem arbeitsintensiven Tag natürlich im doppelten Sinne den Überblick bewahren und – wenn notwendig – Leute suchen oder Aufgaben koordinieren. Zwischenzeitlich stand für sie auch noch ein erneuter Einkauf am Programm – unsere Biervorräte mussten schließlich dringend aufgefüllt werden! Unterstützt wurde Katrin in der Festkoordination von Isabel und Luca. Eine ebenso wichtige Rolle wie der Chefin vom Dienst kam heute dem Wohlfühlteam zu. Clara und Nik waren stets darum bemüht, uns irgendwie Abkühlung zu verschaffen. Zusätzlich zu ihrem Cool-Down-Management wurden alle dazu angehalten, per Stricherlliste eigenständig die konsumierten Liter an Wasser zu dokumentieren.

Der Tag verging letztendlich wie im Flug und die zu erledigende Arbeit vor dem Dorffest wurden zum Glück mit der Zeit weniger. Eine erneute Abkühlung unter der Outdoor-Dusche war nach diesem – zugegebenermaßen schweißtreibenden – Tag für alle das ersehnte Zwischenziel nach einem intensiven Tag. Schließlich wurde das Rüspler Dorffest gegen 17:30 Uhr feierlich mit dem Transport des Limostandes zum Festgelände am Spielplatz – wieder aus eigener Muskelkraft! – eingeleitet und eröffnet. Alsbald kamen auch schon die ersten Gäste zum Fest und einem ausgelassenen Abend stand nichts mehr im Weg.

Transport des Limostandes zum Festgelände

Unser ganzer Stolz an diesem Abend war zweifelsohne unsere wunderschön aufgebaute und dekorierte Tafel für unsere Gäste. Sie wurde nun tatsächlich zur „längsten Tafel Rüspels“ und bot in einem sanften, einladenden Bogen zwischen dem Schützenverein und Spielplatz zum Speisen, Reden und Verweilen ein. Ein Fixer Programmpunkt des Dorffestes war ein Gespräch auf der Bühne zwischen Isabel, Kerstin, Kevin, Raffaela und Tom, bei dem unter anderem unsere zwei Projektwochen und unsere Intention, nach Rüspel zu kommen, näher erläutert wurden. Ebenso bedankten wir uns herzlich bei den Rüspler*innen für ihre ausgesprochen herzliche Gastfreundschaft. Im weiteren Verlauf des Abends folgten noch viele angeregte Tischgespräche, ein aufregendes Duell beim Wikingerschach und vieles mehr. Dieser Donnerstag war ganz klar ein besonderes Highlight in unseren zwei Projektwochen!

Eindrücke vom Straßenfest.

Von süßen Aufmerksamkeiten und traurigen Abschieden

Treue Begleiterinnen des Dienstages waren sowohl eine große Portion an Motivation, als auch ein Hauch von Melancholie. Zwei Teams starteten in die Umsetzungsphase ihrer Projekte und zusätzlich wurden wir mit kleinen „Motivationshäppchen“ verwöhnt. Gleichzeitig stand uns schweren Herzens der erste Abschied ins Haus.

das Team – 23 Raumplaner*innen (c) Chris Fraczkowiak

Am Dienstag wurden wir nach einer kühlen Nacht frühmorgens von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, welche einen sehr warmen Sommertag ankündigen sollten. Es wurde aber sehr bald sehr heiß in unseren Zelten, sodass der heutige Chef vom Dienst Matthias sehr enttäuscht war, dass beinahe alle bereits vor den Zelten saßen oder unter die Dusche gesprungen waren, bevor er noch mit dem lauten Gong durch unser Camp marschieren konnte.

Auch heute morgen wurden wir von unserem Kochteam wunderbar verköstigt. Diesmal mit süßem Hummus und Grießkoch, garniert mit frischen Früchten. Der morgendliche Kaffee trug ebenfalls zu dem angenehmen Start in den Tag bei und danach begaben wir uns auf das Sonnendeck, um unser Morgenritual mit dem Redestab zu starten. An diesem Dienstagmorgen war die gestrige Diskussionsrunde über unser bevorstehendes Fest, die sternenklare Nacht sowie die dadurch auch sehr niedrigen Temperaturen Thema Nummer eins.

Anschließend wanderten wir gemeinsam in die Muckibude, um den täglichen Workshop zu starten, wobei der Fokus auf der Planung unseres Straßenfestes lag. Ziel des Vormittagworkshops war hierbei die Agenda zu besprechen, Ideen zu bündeln, Verantwortliche für die einzelnen Aufgabenbereiche zu fixieren und die weiteren Schritte bis zum Abend abzusprechen.

Gleichzeitig konnten einige Teams auch die Konzeptionsphase ihrer individuellen Ideen und Projekte abschließen. Raffi, Nik, Philippe und Kolo präsentierten ihr Projekt „Travelbuddies – Reisekumpel“, welches am Nachmittag in die Umsetzungsphase überging. Hierbei ging es darum per Autostopp an die Nordsee zu fahren, mit unterschiedlichsten Personen über Carsharing und den Vor- und Nachteilen der bestehenden Möglichkeiten zu diskutieren und neue Konzepte anzusprechen.

Auch das Projekt „Öffis am Land“ wurde heute Vormittag in Angriff genommen, welches sich mit den in Rüspel bestehenden Möglichkeiten, um sich öffentlich fortzubewegen, auseinandersetzte. Als Testfahrt wurde der Bürgerbus nach Zeven für einen Einkauf genützt. Begleitet vom Busfahrer Gerd, der gleichzeitig als Reiseführer fungierte, lernten Jasmin, Kerstin und Gabriel nicht nur die Region besser kennen, sondern erfuhren auch einiges über die Auslastung. Beispielsweise wird der Bus, entgegen der Wahrnehmung der Rüspler*innen, so gut wie immer von jemand benützt und zum Teil auch von Kindern als Fortbewegungsmittel für außerschulische Aktivitäten verwendet.

Der Dienstag war für uns alle neben einem herrlichen Sommertag auch ein richtiger Verwöhntag sowohl durch unser Wohlfühlteam, als auch durch Antonia, einer Helferin hier am Hof. Einerseits versüßte unser heutiges Wohlfühlteam Carla und Michelle wortwörtlich unseren anstrengenden Tag mit kleinen Briefchen und Süßigkeitenpäckchen. Andererseits backte Antonia als kleines Dankeschön an uns alle fleißig köstlichen Fantakuchen .

Abends stand uns leider noch ein trauriger Abschied bevor. Christian, der beste Koch hier in unserem Camp,  musste leider aufgrund von Terminkollisionen frühzeitig abreisen. Als kleines Abschiedsgeschenk nähte Jasmin eine Schürze, welche wir abends gemeinsam überreichten. Wir freuen uns schon darauf, wenn er uns zurück in Wien wieder bekocht! Nach dem emotionalen Abschied ließen wir den Abend gemütlich rund um das Lagerfeuer gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen und Helfer*innen vom Hof ausklingen.

Bürgerbus-Crew – Kerstin, Gabriel & Jasmin (c) Kerstin
Nordsee-Tramper*innen – Koloman & Nik, Raffaela & Philippe (c) Marion
Soundcheck mit Dani, Isabel & Luca (c) Katrin

 

Top motiviert starten wir in den Montag *Juhuuu*

Ausgerastet vom sehr entspannten Sonntag und voller Erinnerungen an unsere grandiose Prom-Night starten wir mit vollem Tatendrang in die zweite Woche. Gleichzeitig sind wir auch ein wenig wehmütig, dass die Zeit hier so rasch vergeht. Unser Tag könnte 48 Stunden haben und wir hätten trotzdem nicht genug Zeit alle unsere Ideen zu verfolgen.

Da ihr uns mittlerweile schon kennt wisst ihr, dass wir auf gutes Essen viel Wert legen. Mit dem Frühstück steht oder fällt die Laune im Team somit starten wir auch Montag morgens mit einem ordentlichen Kaiser*innenfrühstück.

Kaiser*Innenfrühstück am Montag: French Toast, Kaffee und viiiiel Obst (c) Kerstin Schmid

Unsere Einladungen vom Straßenfest machen bereits in diversen Rüspler WhatsApp-Gruppen die Runde und auch am Limostand stößt unser Fest auf viel Zuspruch. Da bereits viele Rüspler*innen für das Fest am Donnerstag zugesagt haben starteten wir am Montag die Planung für das Fest. In 2er-Teams wurde gebrainstormt und zahlreiche Ideen entstanden. Vom Bungee-Jumping vom Baukran bis hin zur Live-Musik war alles vertreten. Was es am Donnerstag alles geben wird, wird natürlich noch nicht verraten, aber wir freuen uns mega über Besucher*innen. Also kommt uns doch besuchen!

Brainstorming für das Straßenfest (c) Kerstin Schmid

Nachmittags widmeten wir uns wieder unseren regulären Projekten. Bei der Karte von Rüspel machten wir ordentlich Fortschritt, aber seht doch selbst. Mit selbstgemachten Schablonen sprühten wir die letzten Details auf die Karte.

Rüspelkarte (c) Kerstin Schmid

Ein weiterer Fixpunkt ist unser täglicher Limostand von 16-18 Uhr. Auch hier hatten wir wieder interessante Gespräche mit den Rüspler*innen. Unser persönliches Highlight war der Drive-in eines Traktorfahrers, der unsere Limo sah, stoppte, mit uns kurz schnackte und sich danach wieder auf den Traktor schwang um mit seiner Feldarbeit fertig zu werden.

Drive-In am Limostand (c) Isabel Stumfol

Ein richtig cooles Projekt namens Travelbuddy von Raffi, Nik, Philippe und Kolo wurde auch fertig. Hier geht es darum, dass sie sich ein neues Konzept fürs Trampen, also fürs Autostoppen, überlegt haben und dieses morgen gleich testen werden, aber dazu morgen mehr.

Travelbuddies Nik und Raffi in Action (c) Team Kiste

Abends versorgte uns Benjamin, Christian und Stefan ,unser Kochteam des Tages, mit einem extra scharfen Gericht, einem Curry. Um das Gemüseschnibbeln für große Mengen erträglicher zu machen gab es dabei Musik mit extra viel Bass und tja und dabei hüpften ziemlich viele Chillis in den Kochtopf. Puuuuh war das scharf. Die Musik half aber nicht nur beim Kochen sondern auch beim Putzen danach. 😊

 

Die Ruhe nach dem Sturm

Kickerikiiiiiii, aufwachen, ihr lieben Leute, aufwachen!

Das sanfte Wecken durch Chefin Clara „Hendl“ erklang heute ausnahmsweise erst um 10h00 – eine Stunde später als gewohnt. Nach einer ausgiebigen Partynacht am Halbzeitprom kam uns dies natürlich sehr entgegen. Ansonsten hätten wir wohl beim Hendl den Schlummerknopf gedrückt – und das nicht nur einmal. Nach und nach trudelten alle in die Spelunke ein und genossen das bunte Palatschinken-Frühstück. Ohne elterliche Kontrolle sogar ausnahmsweise mit Eis – aber Pssst! 😉

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Palatschinken-Frühstück mit Eis in der Spelunke   (c) Team Kiste

 

Erste Aufgabe des Tages war es, in der Muckibude nach der gestrigen Fete wieder klar Schiff zu machen, nachdem hier bis 06h00 morgens noch der Bass vom hofeigenen DJ Brian gewummert hatte. Mit vereinten Kräften konnten wir dieses Vorhaben zügig umsetzen. Währenddessen wurde uns aber bewusst, dass wir heute wohl keine anderen größeren Projekten mehr angehen würden.

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Die Chefin des Tages Clara in After-Prom-Stimmung vor der Scheune   (c) Tom

 

Hast du noch ein Schattenplätzchen für mich?

Für den Großteil von uns war der Tag gekennzeichnet durch aneinandergereihte Power-Naps, Aufräumen, Mate trinken und Kraft tanken. Da die Zelte tagsüber einer finnischen Dampfsauna glichen, wurden alternative Ruhemöglichkeiten aufgesucht: die optimal platzierte Hollywoodschaukel, Hängematten, Liegen, die Couch in der Spelunke und der Pferdestall waren den ganzen Tag restlos ausgebucht.

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Daniels Powernap in luftiger Höhe auf der Hollywoodschaukel   (c) Team Kiste

 

Peters Bauernhof ist seit unserem Eintreffen am Montag unsere tägliche Anlaufstelle. Nicht nur wegen seines grandiosen Hofladens, sondern auch wegen seiner hilfsbereiten Art und den guten Connections im Ort. Vor einigen Tagen hat er uns einen seiner ersten Käselaibe aus hofeigener Milch geschenkt, mit der Bitte um Feedback. Diesem Anliegen kamen wir heute nach und bedankten uns – wie könnte es passender sein – mit einem Käsekuchen. Wir hoffen auf eine baldige Aufstockung der Käseproduktion, um die Region kulinarisch zu bereichern.

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Isabel überbringt unserem Lieblingsbauern Peter auf seinem Hof einen Käsekuchen   (c) Tom

 

Da am Wochenende Touren durchs Kliemannsland angeboten werden, überraschte uns die ein oder andere neugierige über den Hof schlendernde Besucher*innengruppe. Auch das Café war mit Gästen aus den verschiedensten Ecken Deutschlands gut besucht und so konnten wir nicht anders als uns am Nachmittag quer durchs Kuchensortiment zu probieren. Die wahren Fanboys & -girls unter uns konnten sich bei dieser Gelegenheit auch endlich am Kliemannsland-Merch-Stand austoben.

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Coffee, Cake & Helme im Kliemannsland-Café   (c) Isabel

 

Gut angegessen öffneten wir auch sonntags wieder unseren Limostand und bekamen hohen Besuch aus dem Dorf. Die stolzen Schützenvereinsmitglieder schnackten mit uns über die Vereinskultur am Land und wie die Situation in Rüspel aussieht. Hier kann von Vereinssterben auf keinen Fall die Rede sein, im Gegenteil –  der Schützenverein zählt mehr Aktive, als das Dorf Einwohner hat. Erfreut über unser großes Interesse luden sie uns ein, am Donnerstag die Schießanlage in Aktion zu besichtigen. Wir freuen uns schon darauf!

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Hoher Besuch des Schützenvereins am Limostand   (c) Team Kiste

 

Das heutige Wohlfühlteam hat uns passend zum Sonntag mit einem entspannten Abendprogramm überrascht: ein romantisches Matratzenlager im alten Pferdestall und dazu das Hörbuch „Der kleine Prinz“. Der Großteil von uns war jedoch nach den ersten Sätzen eingenickt und konnte auch den anschließenden Fall der „Die drei ???“ nicht lösen.

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Hörbuch im Pferdestall   (c) Christian

 

Wie ihr seht, gibt’s auch bei uns ab und an einen etwas ruhigeren Tag, den wir als Kreativpause nutzen. Morgen starten wir mit vollem Elan und höchster Motivation in die zweite Woche!

Wir schaukeln zum Halbzeitprom – bei jedem Wetter..

Goooood morning Rüspel!

Wir schreiben den 20. Juli 2019, der Wetterfrosch sagt für heute „Schietwedda“ voraus, um sicher zu gehen suchen wir unsere campeigene Wahrsagerin auf und analysieren mit ihr den noch sonnigen Himmel.. aller Sonnentänze zum Trotz werden sowohl Frosch als auch Wahrsagerin leider Recht behalten und wir werden Bühnen brechen sehen.

Gestartet haben wir heute zur Abwechslung mit einem richtigen Detoxfrühstück, inklusive Apfel-Sellerie-Smoothies, die uns mit viel Energie für den Tag ausstatteten -> Rezepte findet ihr übrigens hier https://wordpress.com/block-editor/page/einekiste.wordpress.com/58 !

Mit der vom Frühstück getankten Power und mit vereinten Kletter- und Knotenkünsten, konnten wir endlich die heiß ersehnte Hollywoodschaukel aufhängen und auf Jungfernfahrt gehen. Um einen richtig geilen Ausblick zu haben, hängt die Hollywoodschaukel bisschen höher und ist nur über eine Leiter erreichbar ist – hält aber auch ruhig mal drei tanzende Leute aus, schlafende sowieso.

In solch windige Höhen begeben wir uns allerdings nicht ganz ohne Grund. Von der Schaukel aus konnten wir den Weg unserer eigens ernannten Postbot*innen Jasmin und Tom verfolgen, die ganz Rüspel zu unserem Abschiedsfest einladen sollten. Die handgemachten Einladungen wurden per Rad im ganzen Dorf in den Briefkästen verteilt. Gefeiert wird am Donnerstag! Da es in Rüspel keinen einzigen Gartenzaun gibt, waren lediglich die Hunde ein Hindernis.

Wir können aber Entwarnung geben – alle Postbot*innen haben überlebt!

Wie schon erwähnt ereilte uns am späteren Nachmittag richtiges „Schietwedda“ und der Limostand musste kurzerhand Standort wechseln. Unterschlupf fanden wir bei dem stürmischen Gewitter dankenswerter Weise im nächstgelegenen Carport der Nachbar*innen. Selbst bei diesem Wetter ließ uns unser Stammgast Viktor nicht im Stich und brachte sogar noch seinen Bruder mit. Mit zahlreichen Decken ausgestattet tranken wir Limo und befüllten unser Rüspelsammelalbum.

Am Abend hieß es dann ready machen für den Halbzeitprom! In unserer Mukkibude starteten wir mit Schirm, Charme und Melone in einen ausgelassenen Partyabend, der uns noch den ganzen Sonntag verfolgen sollte. Möglich war das nur Dank unseres super engagierten Ballkomittees und unseres Fotografen Chris und DJs Brian – danke, danke, danke!

Viel mehr kann man dazu nicht schreiben, denn – was in der Mukkibude passiert, bleibt in der Mukkibude.

Von einer kontroversen Trommeleinlage zu einer gemütlichen Jamsession

Moin liebe Rüspler*innen! Heute begleiten Nik und meine Wenigkeit, Philippe, euch durch unseren unproduktiven Hangovertag der mit einer spontanen Jamsession mit gemütlichem Beisammensein geendet hat.

Mit deutscher Pünktlichkeit weckte uns Tom, der heutige Chef vom Dienst, um Punkt 8h50 auf. Wie die Tradition es verlangt, passiert dies mit einem Gongschlag. Tom legte dabei soviel Energie an den Morgen, dass Nik, der sein Quartier unmittelbar neben der Aufweckvorrichtung aufgeschlagen hat, vier Tassen Kaffee gebraucht hat, um sich von dem Schock zu erholen. Nach und nach kämpften sich die Leute zum Frühstück und fragten sich, welche „Hochmotivierten“ um 4 Uhr in der Früh einen Trommelworkshop gestartet haben. In der morgigen Gefühlsrunde stellt sich heraus, dass das Philippe und Benjafan (unser unzertrennbares Dreamteam bestehend aus Benjamin und Stefan) waren. Sie wurden leider enttäuscht, als sich herausgestellt hat, dass nur sie von ihrer Musikeinlage begeistert waren. Weiter ging es mit dem traditionellen Redekreis, wo sich erste Anzeichen der niedrigen Motivationslage zeigten.

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Sinnbild der Unproduktivität!

Der nächste Programmpunkt war die, von dem Wohlfühlteam organisierte, Meditationsrunde. Während die Raffi fleißig am meditieren war, waren alle anderen mehr oder weniger mit ihren Ideen beschäftigt. Wie am Vortag, war der Kliemannsland-Videodreh für einige Projekte einschränkend. Aber davon lassen sich Raumplaner*innen aus Wien nicht unterkriegen. Überbrückt wurde die Zeit mit einem Fangspiel, was in dem „Lowlight“ des Tages endete: eine Kollision zwischen Kerstin und Raffi, mit fatalen Folgen für Raffi. Blaue Flecken und kleinere Blessuren hielten Raffi jedoch nicht vom weiterspielen ab, denn ein altes Sprichwort besagt ja bekanntlich: „Wer nicht verlieren will, muss fühlen.“

Während im Atelier die Vorbereitungen für die Flyereinladungen vorangingen, kämpfte das Soundteam nicht mit technischen, sondern mit großen tierischen Problemen. Die Kühe wollten nicht muhen, die Pferde wollten nicht schnaufen, aber wenigstens waren die Hühner fröhlich am Gackern. Pünktlich um 16h00 öffnete der Limowagen seine nichtexistierenden Pforten. Hermann, der gebürtige Rüspler und freundliche Rentner, beantwortete unbewusst durch eine nette Geste die Frage des Tages: „Sind Leute am Land geselliger?“. Er brachte uns in einer farbigen Kühltasche ein eisgekühlter Korn inklusive Spezi mit und lud uns auf eine Runde Kola-Korn ein weil,

Cola-Korn, bringt dich nach vorn.

Passend dazu hatten wir ein, von Carla mit viel Liebe gezeichnetes, Schild vor unserem Standl stehen mit der Aufschrift „Heute auch mit Korn“. Für die Kinder gab es natürlich eine alkoholfreie Auswahl aus Holunder-Minze und Aronia-Zitronenmelisse. Hermann und Thorben wählten als waschechte Rüspler die Korn-Variante. Der Gehsteig wurde prompt zu einem Volleyballfeld für die Kids und die sportlichen Studierenden unter uns zweckentfremdet. Neben lustigen Gesprächen wurden die ersten Einladungen verteilt.

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Bei der abendlichen Gefühlsrunde mit dem am solidesten (kleiner Insider den nur wir verstehen) Abstand schönsten Redestab auf Erden war deutlich zu hören, dass der Vorabend seine Nachenwehen auf unsere Produktivität hatte. Die Zeichen standen auf Bett aber dann wurde die ADUKA-Bühne wieder zum Leben erweckt. Fabian am Schlagzeug und Christian an der Gitarre & Klavier sorgten dafür, dass der Abend mit dem Highlight des Tages endete.

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Und was lernten wir heute? Nüchtern am Abend jamt es sich besser als besoffen um 4 Uhr in der Nacht!

Limo-Truck goes on Tour

8:50. Pipo, der Chef des Tages, reißt uns zum 1. Mal mit dem Klang des Gongs aus unseren Träumen. Wie immer erwartete uns ein kräftigendes Frühstück und auch der Rede-Stock drehte wieder seine Runde.

Mit vollen Batterien ging es weiter in die Muckibude, wo wir uns zu gackernden Hühnern und Hamburgern verwandelten und dann in Teams von Milk-Shakes offene Ideen nochmals diskutierten. Nach dem etablierten, kreativen Start in den Tag wuchs der Tatendrang in uns.

Wieder zurück in unserer menschlichen Form strömten wir aus, Team für Team gab Infos weiter, begann begonnene Projekte fortzuführen, Konzepte weiterzudenken und es dauerte nicht lang bis erste Sägen Bretter teilten, die Bohrer löcherten und Schrauben befestigten. Pinsel mordeten!!

Abgesehen von diesem kleinen „Malheur“ war der Tag aber wieder gefüllt mit Produktivität:

Im Atelier wurde die Klimastation fertig kalibriert und am Eingang zum Camp für alle sichtbar aufgehängt.

Die Wanderungskarte begann Form anzunehmen.

Unsere Kartograph*innen rückten aus, um die Welt (Rüspel) zu erkunden.

Das Team Soundkulisse kam aus ihren Tiefen der Konzeptfindung hervor und begann erste atmosphärische Geräusche zu sammeln.

AAAAAABBBBEEERR jetzt zum Highlight des Tages!

Der Großteil von uns begann mit dem Bau eines Limostandes.

>>> Gratis Limo für Alle – in Rüspel – immer von 16 bis 18 Uhr <<<

Gratis Eistee und Kola-Limo war das Rezept, um den ersten Kontakt mit den Rüspler*innen herzustellen. Der Stand, mal fertig, musste aber natürlich auch erst an die einzige Kreuzung im Dorf kommen. Eine Aufgabe, die an sich bei einem fahrbaren Untersatz nicht großartig schwierig wirkt, entpuppte sich als Herausforderung für 13 Leute von uns. Danke an dieser Stelle an Luca, der als Herkules mit seinen Helferchen Daniel und Pipo, ein unlenkbares Ding Stück für Stück in die richtige Richtung lenkten.

Nach der ersten „Werbung“ – dem Transport mit Musik und Chaos auf der Straße – lockte der Limo-Stand. Kinder wurden als Vorkoster vorgeschickt und erst als die Sicherheit kommuniziert war, trauten sich auch die Eltern, Bewohner*innen und Passant*innen stehen zu bleiben und bald war eine Traube an Leuten versammelt.

Die Gratis-Limo kam gut an. Straßenmalkreiden erfüllten den Zweck ihres Daseins.

Torben war offensichtlich begeistert, denn nach einem Kurzbesuch wurde die Familie samt Nachbarn eingepackt, um wiederzukommen.

Hermann erzählte vom schönen Rüspel und von Dorfverschönerungswettbewerben. Zweimal erreichten sie schon den 1. Platz. Ganz stolz erzählte er auch: „Hier ist ein echter Rüspler. Ich bin hier geboren und werde wahrscheinlich auch hier sterben“

Mit diesen und vielen weiteren Eindrücken und Geschichten ging es mit voller Vorfreude, um unser Loch im Bauch zu füllen, wieder zurück Richtung Camp. Dort wurde sensationelle italienische Antipasti vom Kochteam aufgetischt. Der krönende Abschluss des Tages – ausgenommen dem Lagerfeuer (mit viel Bier, Schnaps und Trommelei) – war ein unglaublicher Schokobrownie samt Vanilleeis!!

Aus die Maus (ausgenommen unserem Freund in der Spelunke), das war’s für heut!

Wir leben uns ein

Tag 2: Leichter Nieselregen begrüßt den Tag. Sanfter Raureif küsst das saftig grüne Gras. Ein ohrenbetäubender Schrei zerreißt die frühmorgendliche Stille: „AUFSTEHEN, IN 10 MINUTEN GIBT’S FRÜHSTÜCK!“.

Mit einem Ächzen biegt sich der mit Müsli, Brot und frisch geschnittenen Früchten voll beladene Tisch. Während das Kochteam putzmunter und fleißig ist, schlürft das restliche Team heißen Kaffee und Tee, um solide in den Tag zu starten. Premium Morgen.

Begleitet von den „Ho’s“ (pun intended) unser Morgenrunde starten wir mit einem Ideenworkshop in der „Muckibude“, unserem kreativen Hauptquartier, den Tag. Hier werden neue Ideen geschaffen, alte Bestehende diskutiert und Projektgruppen erstellt. Kurz gesagt, hier werden Träume wahr.

Anschließend verteilt sich die Gruppe auf dem Gelände, wo alle dann ihren Projekten nachgehen. Am ganzen Hof sieht man zu jeder Zeit irgendwen irgendwo irgendwas irgendwie machen. Braucht man von der eigenen Kreativität eine Pause, kann man eine Runde durch das Kliemannsland drehen und sich anderen Projekten anschließen, inspirieren lassen oder einfach neugierig zuschauen.

Aber man braucht nicht wirklich Pause, denn man fühlt sich wohl wie zuhause.

Neben den Projekten kümmert sich das Wohlfühlteam um unser Wohlbefinden, das Saubermachteam füllt Klopapier nach und Katrin, die heutige „Chefin vom Dienst“ zischt auf ihrem Firmenrad von Station zu Station. Gekocht wird sowieso schon ab Nachmittag und mit einkaufen und instagrammen ist man auch beschäftigt. Trotzdem haben wir an dem Tag letztendlich viel geschafft und angefangen. Beispiele für Ideen, Projekte und Ergebnisse des Tages sind:

– Apfelbaum-Einpflanzung finalisiert

– Videodreh mit unseren Kiste in der Hauptrolle

– Fertigstellung, des wohl schönsten Mistkübels von Rüspel

– unser Camp wurde weiter aufgepimpt

– richtig geile Zucchinicremesuppe

– „Frage des Tages“-Brett

– längerfristige Projekte wie die „Soundscape“ oder „Mobile Mitfahrgelegenheit“ kommen in die Anfangsphase

– der „Gong“ wurde gebaut und am Campeingangstor installiert

Außerdem wurde an diversen weiteren Projekten gearbeitet.

Die Frage des Tages, „Schmeckt Alkohol am Land besser?“, wurde mehrheitlich mit „Nein“ beantwortet. Viel mehr ist es wohl die gute Stimmung, die tollen Leute und die schöne Atmosphäre.

Nach einem köstlichen Abendessen haben wir den Tag im Camp am Lagerfeuer ausklingen lassen. Um eine brennende Wäschetrommel aufgereiht, auf der selbstgebauten Bank werden kaltes Bier und kleine Snacks herumgereicht. Fetzige Musik und rege Gespräche halten uns bis in die Morgenstunden wach.

Ein weiterer intensiver, aber sehr schöner Tag geht zu ende.

Erste Erkundungen in Rüspel

Nachdem die erste Nacht im Zelt gut überstanden wurde, haben wir uns pünktlich um 9 Uhr in der Spelunke getroffen. Die Spelunke ist ein altes Nutzgebäude des Bauernhofs, das zu einem gemütlichen Gemeinschaftsraum umgebaut wurde. Zum Essen, Zusammensitzen und vor dem Regen flüchten, ist sie schnell zu einem Treffpunkt für unsere Gruppe geworden. Nach dem Frühstück haben wir uns gemeinsam auf den Weg gemacht, einen Stützpunkt für unser Forschen zu finden. Hierfür haben wir die Festhalle des Bauernhofs ausgewählt, welche, wenn sie nicht gerade für Raumplanungsexkursionen genutzt wird, als Veranstaltungsort für Feierlichkeiten und andere Veranstaltungen genutzt werden kann. Die Halle wurde von den Bewohner*innen des Kliemannslandes mit kreativen Ideen neu hergerichtet und modernisiert und nur ein paar kleine Interventionen waren nötig, um uns die perfekte Anlaufstelle für Gesprächskreise, Gruppenarbeiten und verschiedenste andere Projekte zu bieten.

Unser Sitzkreis: Im Mittelpunkt die Kiste und ein Blumenstrauß aus „Unkraut“ des Gartens. (c)

Nachdem dies erledigt war, haben wir uns der Kiste und den vielen, uns teils noch unbekannten Ideen zugewandt. Motiviert durch die neu inspirierende Atomsphäre wurden Ideen besprochen, diskutiert, weitergedacht, verworfen und haben sich vermehrt. In der Gruppe wurden einige Ideen ausgewählt und sollten im Laufe des Tages weiter durchdacht und falls möglich bereits umgesetzt werden, sodass wir sie am Abend als erledigt feiern können.

Besonders gespannt haben wir dem darauffolgenden Punkt des Tagesplans entgegengesehen: Besuch bei Bauer Peter und seinem Hofladen. Peters Bauernhof liegt nur wenige Minuten von unserem Camp entfernt und bietet neben eigenen Eiern und frischer Milch, selbstgemachte Marmelade an und steht ab heute als erste Anlaufstelle für den Einkauf fest. Unsere Begeisterung über den liebevoll eingerichteten Hofladen wurde dann noch übertroffen, als wir das Gelände des Bauernhofs in Begleitung des Fachwissens von Peter erkunden konnten. Dort gibt es neben Hühnern, Kühe und Kälbchen, wobei eins davon grade heute Morgen zur Welt gekommen. Nachdem wir viel über die Haltung der Tiere und den Alltag auf dem Bauernhof lernen konnten, haben wir uns auf den Weg gemacht, um den Rest von Rüspel zu erkunden.

Hühnerstreicheln auf dem Bauernhof mit Christian und Jazzi, wenn das mal kein Erfolgserlebnis ist! (c)

Innerhalb der nächsten Stunde sind wir durch die Straßen Rüspels spaziert und haben uns Zeit genommen, jeden einzelnen Vorgarten zu bewundern, die Pferde auf der zwischen den Wohnhäusern liegenden Wiese zu betrachten und die Weite und Offenheit der Umgebung zu genießen. Auf dem Rückweg haben wir nochmal Peter besucht und zugesehen, wie die Kühe gemolken und die Kälbchen gefüttert wurden. Außerdem haben wir ein Rad selbstgemachten Käse geschenkt bekommen, das von nun an unsere Mahlzeiten bereichern wird.

So kann die Kiste auch genutzt werden. Unsere treue Begleitung auf dem Weg zu Peter, natürlich straßentauglich durch das auffällige Fähnchen. (c)
So idyllisch und ruhig ist es in Rüspel, da kann man auch mal ein Foto mitten auf der Straße aufnehmen. (c)

Am Abend sind wir nach dem wirklich guten Essen zu einer gemeinsamen Abschlussrunde zusammengekommen und haben ein Resümee über das Erlebte und Getane gezogen: Ein von uns aus Wien mitgebrachter Apfelbaum wurde einpflanzt und als Gastgeschenk an die Bewohner*innen des Kliemannslandes übergeben. Das Camp wurde um ein von Weitem sichtbares Eingangsportal und eine Sitzbank ergänzt, auf der wir ein abendliches Lagerfeuer genießen konnten und einige so viel Spaß daran hatten, dass sie bis 4 Uhr am Morgen verweilten.

Unser Bäumchen wurde fachmännisch von Nik (natürlich mit der Unterstützung aller) eingesetzt und anschließend bestaunt. (c)

Pack die Gummistiefel ein, wir fahren in den Norden…

Mit dem Ziel lediglich mit öffentlichen Verkehrsmittel nach Rüspel zu reisen, starteten wir unsere individuelle Anreise am Sonntag, den 14. Juli. Von Wien aus ging die Reise mit dem Bus oder der Bahn bis nach Hamburg. Nach einer anstrengenden Nacht kamen wir Montagvormittag in Hamburg an. Dort legten wir eine kurze Verschnaufpause ein, stärkten uns mit Franzbrötchen und Astra, regionale Spezialitäten, die man sich auf der Durchreise nicht entgehen lassen sollte.

Anreise nach Hamburg (c) Kerstin Schmid
Stärkung mit Franzbrötchen (c) Kerstin Schmid
Astra und Alsterwasser darf natürlich nicht fehlen (c) Philippe Kaiser

Gestärkt traten wir die letzte Etappe, von Hamburg nach Rüspel, an. Glücklicherweise reisten wir an einem Wochentag an, denn nur dann gibt es eine Busverbindung nach Rüspel. Gute zwei Stunden später und nach zweimaligen (!) umsteigen von Regionalexpress auf den Bus und vom Bus auf den Bürgerbus kamen wir in Rüspel an. Auf unserer Fahrt mit dem Bürgerbus lernten wir den ehrenamtlichen Fahrer Bernhard kennen. Als Busfahrer trifft man ihn meistens am Nachmittag an, da er bereits in Pension ist und das Ausschlafen morgens genießt.

Anreise mit dem Bürgerbus nach Rüspel (c) Team Kiste

Angekommen am Lütten’s Hoff bauten wir mit unseren Zelten ein kleines Zeltdorf. Nach vollendeter Arbeit ließen wir den ersten gemeinsamen Abend mit selbstgekochten Essen in unserer neuen Heimat ausklingen.

Unser Zeltdorf (c) Kerstin Schmid